Rosa und Edjaah

Vorgestern, Sonnabend, die Sichtung der Rehe neben unserem Grundstück hat mich so glücklich gestimmt. Sonntag, nach der 4-stündigen Fahrt eines Hundes in ein hoffentlich endgültiges neues Zuhause ein gutes Gefühl. Als wir zu Hause angelangt waren bemerkten wir, dass Edjaah hinkte. Fußballen angesehen, keine Verletzungen sichtbar, Zehen abgetastet. Ein Zeh schmerzhaft beim Abtasten, knirschte bei Verschieben. Verdacht Zeh gebrochen. Heute Morgen, Zeh dick.

Letzte Woche, Dienstag haben wir unser Minischweinchen Rosa in die Schweineklinik in Berlin gebracht. Grund Atembeschwerden, die in den letzten Tagen stärker geworden waren. Für den Transport hat Nick selbst eine Transportbox gebaut, die genau in unseren Hänger passt, denn wir haben hier niemanden gefunden, der bereit war das Schweinchen zu transportieren. Mein Verdacht war Lungenentzündung. Fehldiagnose. Nach, Röntgen und Endoskopie ist die Diagnose eine Entzündung im Rachenraum mit bereits vorhandenen Gewebeverwachsungen. Blutbild und Abklärung bakterieller Erreger im Rachenraum wurden gemacht. Sie bekam Infusionen und die Antibiose wurde eingeleitet. Doch Rosa hatte zunehmend die Aufnahme von Futter und Wasser verweigert, bis sie schließlich gar nichts mehr zu sich nahm. Heute Morgen, 10 Uhr Anruf der Schweineklinik. Keine Besserung und totale Futterverweigerung. Die Entscheidung Rosa einzuschläfern stand an.

Nick rührte ihr Pelletfutter mit Wasser an, tat es in einen Behälter und wir kauften noch eine Banane im Supermarkt. Würde sie es essen? Wir wollten bei ihr sein bevor sie gehen würde, sie sollte unsere Stimmen hören.

Wir luden Edjaah, für den es nichts Schöneres gibt als Autofahren, ins Auto und fuhren zum Tierarzt. Röntgen, tatsächlich, wie wir vermutet hatten, gebrochener Zeh. Verband um den Fuß, um den Zeh zu stabilisieren, dann weiter zur Klinik in Berlin um uns von Rosa zu verabschieden.

Rosa, die ständig mit Spritzen gepiekst und behandelt werden musste, hatte sich als nicht sehr kooperativ gegenüber den Menschen in der Klinik, die ihr helfen wollten gezeigt. Ich ging zu ihr in den Stall. Vor ihr stand ein Behälter mit Futter, den sie nicht angerührt hatte. Ich sprach zu ihr und stellte ihr einen Napf mit unserem eingeweichten Pelletfutter hin. Rosa kam zu mir, sie fraß und wollte gar nicht mehr aufhören, die vertraute Nahrung aufzunehmen und sie ließ sich von mir streicheln.

Ich habe lange mit den Tierärzten gesprochen und danach haben Nick und ich überlegt was wir tun sollten.  Die Chancen, dass Rosa ohne größere Beschwerden weiterleben kann, wenn die Therapie anschlagen sollte, sind ca. 20 %.

Wir werden Rosa Morgen ganz früh in der Klinik abholen und sie nach Hause bringen in ihre gewohnte und ihr vertraute Umgebung. Wir werden es versuchen, sie genau beobachten und wenn das Antibiotikum nicht anschlägt und sich ihr Gesundheitszustand nicht bessert, werden wir sie sofort gehen lassen - hier, in ihrer gewohnten und vertrauten Umgebung, hier bei uns und ihren Freunden.

Beate Busse

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