02.10.2016

Es ging um Leben oder Tod! Jetzt gibt es eine erste gute Nachricht: Schweinchen Klein-Alfi mit der langen Nase hat ein neues Zuhause gefunden.

Wir haben ihn vorgestern, Freitag, den 30. 09. dorthin begleitet!

Ich bin überglücklich, dass Alfi ein so gutes Zuhause bekommen hat bei Menschen, die liebevoll und fürsorglich mit ihm umgehen. Dort ist er zu einer bereits vorhandenen, älteren Hängebauchschwein-Dame gekommen, deren Partner kürzlich verstarb. Die beiden Schweine sollen sich jetzt erstmal ein paar Tage kennenlernen und beschnüffeln, dann wird der Zwischenzaun entfernt.

Nun hoffe ich sehr, dass ich auch bald Mutter Herta und den kleinen Anton in ihr neues Zuhause begleiten darf.

Rückblick 

Anfang Juni hatten wir ein Zuhause für die Hängebauchschwein-Wildschwein-Mix Mutter Herta und ihre Ferkel Alfi und Anton gesucht. Die Schweine stammten aus einem mehrere Stunden Fahrt von uns entfernten Tiergarten in Brandenburg, der geschlossen wurde. Da es keine Abnehmer für die Schweine gab, sollten sie getötet werden.

Eine Tierpflegerin dort hatte mich angerufen und weinend um Hilfe gebeten. Ich habe nicht lange überlegt, sondern ihr spontan meine Hilfe zugesagt. Tatsächlich gelang es mir, nachdem ich überall herumtelefoniert hatte, ganz in unserer Nähe eine vorübergehende Pflegeunterbringung zu finden.  Drei Einsätze waren nötig, um die Schweine nacheinander aus dem Tiergarten herauszuholen und in Sicherheit zu bringen. Ursprünglich waren es drei Ferkel. Obwohl der Betreiber mir versprochen hatte, dass er mir alle drei Ferkel gegen Zahlung des Schlachtpreises überlassen würde, hatte er nach dem ersten Einsatz bereits ein Ferkel zum Verzehr verkauft. Ich musste also für das letzte noch lebende Ferkel mehr als den Schlachtpreis bieten, um sicher zu gehen, dass nicht auch das noch auf einem Grill landen würde.

Wir haben die drei Schweine mehrmals gegen Räudemilben behandeln lassen und die beiden Ferkel kastrieren lassen. Sie waren in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Besonders die Sau war deutlich unterernährt, erkennbar an ihrem faltigen Bauch und war extrem ängstlich und misstrauisch.

Die Pflegestelle hatte sofort ihren Stall den Schweinen zur Verfügung gestellt, sie mit gutem Futter, viel frischem Obst und Gemüse versorgt und ihnen gezeigt, dass es auch Menschen gibt, vor denen sie keine Angst zu haben brauchen und die sich nicht mit einem Stock in der Hand ihnen nähern. Sie sollten dort nur ein paar Wochen bleiben. Daraus sind vier Monate geworden. Liebe Andrea, für Deine Geduld und die Deiner Familie, ein Riesendankeschön!

Es war eine kostenintensive und schwierige Rettungsaktion, aber, wenn ich sehe, wie der kleine Alfi jetzt herumtollt und sich seines Lebens freut, dann weiß ich, es war richtig so zu handeln.

Beate Busse